Linke.2010-10-25

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Leipzig: Der gläserne Bürger
Informationsveranstaltung zur Einführung von elektronischen Personaldokumenten in Leipzig

Zeit: Montag, 25. Oktober 2010, 18 Uhr
Ort: linXXnet, Bornaische Str. 3d
Referent: Gregor Henker, Sprecher der LAG Bürgerrechte und Demokratie und Datenschutzbeauftragter Die Linke Sachsen.

Ankündigung

(Quelle: http://www.linke-bueros.de/termin.php?ID=2473&naviID=366)

Am 1. November ist es soweit, der neue elektronische Personalausweis, kurz "nPa" wird eingeführt. Knapp 30 Euro soll er kosten, ist endlich im Scheckkartenformat und bringt viele Änderungen mit sich. Digitale, qualifizierte Signaturen zum Vertragsabschluss im Internet, Behördengänge online erledigen, vieles soll möglich werden. Wie steht es aber um die Sicherheit? Und, benötigt man wirklich einen elektronisches Ausweis? Welche Daten werden auf diesen gespeichert? Und wer kann auf diese Daten zugreifen? Jede und jeder, der für weitere zehn Jahre verhindern will, einen Personalausweis mit biometrischen Daten zu besitzen, hat nur noch bis zum 31. Oktober Zeit, einen Ausweis im alten Format zu beantragen.

Um diese und andere Dokumente, wie z.b. den elektronischen Reisepass, die elektronische Gesundheitskarte - ihre Risiken und den Nutzen geht es in dieser Informationsveranstaltung der Landesarbeitsgemeinschaft Bürgerrechte und Demokratie der Partei DIE LINKE im linXXnet.

Siehe auch

Bericht

Der Vortrag zeigte sachlich die Vor- und Nachteile des "Neuen Personalausweises (nPa)" auf. Als Fazit kann grob festgehalten werden:

Pro:

  • Scheckkarten-Größe
  • wenn man das will, Nachweisfkt. elektronische Identität, pseudonymisiert
  • wenn es denn mal funktioniert, Unterstützungsfunktion für qualifizierte elektronische Signatur

Contra:

  • "Freiwillige" Abgabe von Fingerabdrücken als Identifikationsmerkmal
  • deutlich höhere Kosten (mehr als 20 Euro)
  • deutlich höhere Wartezeit im Amt
  • Verlagerung der Verantwortung der Sicherheit für Nachweisfunktion der elektronischen Identität auf die Benutzer (Kauf sicheres Lesegerät, oder normales Lesegerät mit Forderung nach einem "dem aktuellen Stand der Technik entsprechend gewarteten Windows-PC")
  • mögliche flächendeckende Einführung einer nPA basierten Nachweisstruktur im Internet

Andreas Romeyke (Quelle: Liste Piraten Leipzig, 26.10.2010)

Nachtrag

(Quelle: FoeBuD-Newsletter vom 16.10.2010)

Die neuen 'ePersos' sind nicht nur teurer, sondern auch unsicherer als die alten Personaldokumente. Uns ist schleierhaft, wie und wieso die Politik die bereits bis jetzt nachgewiesenen Sicherheitsmängel ignorieren kann.

Der Chaos Computer Club (CCC) und Schweizer Sicherheitsexperten haben demonstriert, dass sich mit einfacher, für jedermann im Netz erhältlicher Software der neue Personalausweis (nPA) ferngesteuert benutzen lässt. Diese Sicherheitslücken sind bekannt - es sind die gleichen Tricks, die bereits heute von Kriminellen auf heimischen PCs benutzt werden, um etwa Kontodaten auszuspähen.