LD.OpenInnovation-12.LessonsLearned

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Projekt "Leipzig Open Data Initiative" - Lessons learned

In der Abschlussveranstaltung am 26. April 2013 wurde noch einmal unterstrichen, dass wesentliche Motivation des Projektträgers für die Bewilligung unseres Antrags nicht die Idee "Leipzig Open Data" war, sondern das möglicherweise erschließbare Potenzial, im Umsetzungsprozess Formen von "Open Innovation" praktisch zur Geltung zu bringen.

Im Begutachtungsverfahren wurde unterstrichen, dass dieser Ansatz in der ersten Version des eingereichten Projektantrags noch ungenügend sichtbar war, und auch im finalen Projektantrag noch unterbelichtet sei.

Differenzen lassen sich dabei vor allem am Herangehen an "Open Innovation" ausmachen - praktische langjährige Erfahrungen einer Open Source Community spielen in den theoretischen Reflexionen der akademischen "Open Innovation" Community so gut wie keine Rolle, wie auch noch einmal im Track 4 "Open Innovation: Strategien und Herausforderungen" der Konferenz WI2013 mehr als deutlich wurde.

Der wesentliche Unterschied lässt sich daran festmachen, dass die akademische "Open Innovation" Community den instrumentellen Charakter betont, den man auf so gut wie jedem Business-Ansatz ausrollen könne, während für die Open Source Community weitgehend klar ist, dass es "Open Innovation" in deren Verständnis nicht innerhalb überkommener Geschäftsmodelle geben kann. Das Spektrum diskutierter Konsequenzen ist breit und reicht von Anhängern der Idee, dass Open Everywhere wesentlicher Grundbaustein eines über den Kapitalismus hinausreichenden Gesellschaftsmodells sei (etwa keimform.de), bis hin zu klaren Verfechtern kommerzieller Perspektiven, die Open Everywhere mit neuen Geschäftsmodellen verbinden (etwa Tim O'Reilly).

Auf der Abschlussveranstaltung des Projekts haben wir vereinbart, die gesammelten Erfahrungen auf einem solchen Hintergrund weiter zu diskutieren und zu einem Erfahrungsbericht zu kondensieren. Dies soll in mehreren Runden online und in direkter Debatte geschehen, was auf dieser Wikiseite koordiniert wird.

Ausgangspunkt

Meine zentrale These ist, dass "Open Innovation" ohne einen grundlegend anderen Standpunkt zu Fragen geistigen Eigentums nicht funktioniert und nicht funktionieren kann. Geschäftsmodelle, deren Kern ein Informationsvorteilsmodell ist (also wesentlich auf Patente, Betriebsgeheimnisse usw. ausgerichtet ist), sind für "Open Innovation" grundsätzlich nicht geeignet. Erfolgreiche Geschäftsmodelle im Web 2.0 zeichnen sich dadurch aus, dass weniger auf Marktbeherrschung als vielmehr Technologiebeherrschung gesetzt wird und damit dynamische Formen des "profit making" gegenüber statischen Formen in den Vordergrund rücken.

Die Diskussion möchte ich auf der Basis von drei Aufsätzen beginnen

  • Hans-Gert Gräbe: Die Macht des Wissen in der modernen Gesellschaft. (2005) pdf
  • Hans-Gert Gräbe: Das "Prinzip Hoffnung" in der Wissensgesellschaft. (2006) pdf
  • Eben Moglen: The dotCommunist Manifesto. (2003). html