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Initiative für eine bessere Bildung


Subject: Initiative für eine bessere ökonomische Bildung

Vor kurzem haben die Verbände der gewerblichen Wirtschaft erneut ein eigenständiges Fach Ökonomie an allgemein bildenden Schulen gefordert. Sie stützen ihre Forderung auf ein Auftragsgutachten, das sie Ende November der Fachöffentlichkeit vorgestellt haben. Der politische Druck, mit dem Wirtschaftsverbände ein Pflichtfach Ökonomie durchsetzen wollen, steht aber im Widerspruch zu den deutlichen Defiziten des in ihrem Gutachten vorgelegten Konzepts.

Die beigefügte unabhängige Kurzexpertise „Für eine bessere ökonomische Bildung!“ möchte auf diese Defizite aufmerksam machen. Sie zeigt, dass ein Fach Ökonomie nach den Vorstellungen der Verbände nicht sinnvoll ist; das gilt unter fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen, methodischen und pragmatischen Aspekten.

Das Verbändekonzept vertritt veraltete Vorstellungen vom Lernen, fällt hinter den Stand der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zurück, ist wissenschaftlich und politisch einseitig. Der Kompetenzkanon trägt zur Bewältigung realer Probleme der Schülerinnen und Schüler wenig bei.

Aus Sicht der Initiative für eine bessere ökonomische Bildung (iböb), die die Kurzexpertise verfasst hat, erfüllt die Konzeption der Wirtschaftsverbände wesentliche Qualitätsmerkmale ökonomischer Bildung und Lehrerausbildung nicht oder kaum (vgl. S. 19).

Mit unserer Expertise möchten wir Ihnen wissenschaftliche Argumente und Kriterien vorstellen, mit denen Sie im Feld der Bildungspolitik eine anspruchsvolle und hochwertige ökonomische Bildung fordern und fördern können.

Wir hoffen, dass unsere Expertise auch Ihre Arbeit unterstützt und erleichtert. Für Rückfragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

Prof. Dr. Reinhold Hedtke Prof. Dr. Birgit Weber

Initiative für eine bessere ökonomische Bildung E-Mail: info@iboeb.org

Internetpräsenz: www.iböb.org

Kurzfassung der Forderungen und wer dahinter steht

Die Initiative für eine bessere ökonomische Bildung, kurz iböb, ist ein lockerer Zusammenschluss von Personen aus unterschiedlichen Institutionen und Arbeitsfeldern, die sich wissenschaftlich, politisch und praktisch für eine inhaltlich, methodisch und pragmatisch bessere ökonomische Bildung engagieren. Die Verfasserinnen und Verfasser der vorliegenden Expertise „Für eine bessere ökonomische Bildung!“ haben diese Initiative angestoßen. Die iböb orientiert sich vor allem an den folgenden Qualitätsmerkmalen ökonomischer Bildung:

  • Lebenswirklichkeit(en) der Schülerinnen und Schüler als zentraler Bezugs-

punkt ökonomischer Bildung;

  • gesellschaftliche und individuelle Schlüsselprobleme als Relevanzkriterien

ökonomischer Bildung;

  • wissenschaftlicher, politischer und weltanschaulicher Pluralismus als Grundlage ökonomischer Bildung;
  • Einbettung ökonomischer Fragen in gesellschaftliche, politische und kulturelle Kontexte;
  • Mehrdimensionalität, Multiperspektivität und Kontroversität als inhaltliche

Prinzipien ökonomischer Bildung;

  • Diversität der persönlichen Ziele, Wertvorstellungen und Lebensentwürfe der

Lernenden als ein Fokus ökonomischer Bildung;

  • Befähigung der Lernenden zur Gestaltung einer lebenswerten Wirtschaft

und Gesellschaft.

Die Initiative für eine bessere ökonomische Bildung ist offen für weitere Personen und Institutionen, die sich diesen Zielen verpflichtet sehen und sich dafür engagieren wollen.

Vorschlag zum Thema in LE

Vielleicht wäre das ja auch ein Thema für die "Zukunftsakademie" - http://www.leipzigeragenda21.de Just gestern war dazu eine "größere" Veranstaltung http://www.leipzigeragenda21.de/papers/einl_symposium_091210.pdf

Bei Interesse dazu (aus meiner Inspirata-Sicht http://www.inspirata.de) gern mehr.

Viele Grüße, HGG


siehe auch

DGB zum Thema ökonomische Bildung

B i l d u n g s p o l i t i k

Arbeitgeber drängen in die Schule Mehrere Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände haben ihre Vorstellungen für ein eigenständiges Unterrichtsfach „Wirtschaft“ an allgemeinbildenden Schulen präsentiert. Ziel der Verbände sei es offenbar, so der DGB, „ihr Verständnis einer deregulierten un ternehmensorientierten Wirtschaft in die Schule zu bringen“. Für diese Einschätzung spricht, dass die Autoren des 140-seitigen Papiers („Ökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen“) die Einbindung von politischen und sozialen Zusammenhängen in das von ihnen entworfene Fach „Wirtschaft“ weitgehend ablehnen. Auch Integrationsfächer wie „Sozialkunde“ oder „Politik/Wirtschaft“ stehen im Arbeitgeberkonzept in der Kritik. „Dass die Wirtschaft dabei von ‚ökonomischer Bildung‘ spricht, ist schlicht irreführend“, kritisiert Matthias Anbuhl, Abteilungsleiter für Bildungspolitik beim DGB-Bundesvorstand. „Unterricht darf nicht für Selbstdarstellung oder Interessenspolitik missbraucht werden.“ Der DGB setzt dem Arbeitgeberkonzept das Konzept der „s ozioökonomischen Bildung“ entgegen. Praxisorientiert und interdisziplinär sollen politische und gesellschaftliche Zusammenhänge von Arbeit und Wirtschaft mit ethischen, rechtlichen und ökologischen Aspekten verknüpft werden.

http://www.einblick.dgb.de/hintergrund/2010/index_html

(pdf-Datei, 2,7 MB)

  • Reaktion des DGB auf das Arbeitgeberkonzept zur "ökonomischen Bildung" (?)

geeignete Bücher zum Thema Ökonomie

im Sinne des Konzeptes, max. 10 oder 20(?) Euro, kleiner 300(?) Seiten, ... und verständlich ...?!?

  • ...