WAK.Debatte.Herrschaftsmethoden.Charity: Unterschied zwischen den Versionen
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Charity als Herrschaftsmethode | |||
'''Charity als Herrschaftsmethode''' | |||
(Charity - lt. Wikipedia nur "englisch für Wohltätigkeit, siehe Benefiz und Spende") | |||
* [[WAK.2010-08-04 | 2010-08-04 - Charity als Machttechnik am Beispiel des "Tafel e.V." ]] | * [[WAK.2010-08-04 | 2010-08-04 - Charity als Machttechnik am Beispiel des "Tafel e.V." ]] | ||
** Zitat aus dem Bericht dazu: "Krahmer (der Referent) arbeitete in seinem Vortrag ansatzweise heraus, daß Charity keineswegs eine ausschliesslich solidarisch bestimmte Leithandlung nach ethischen und moralischen Grundsätzen ist. Ihm ging es vielmehr darum zu verdeutlichen, daß Charity als Machtinstrument einer geplanten Reihenfolge einer sozial-defensiven Politikorientierung gebraucht werden kann. Dabei, so verkürzt die These, geht es im wesentlichen darum, effizient und im Sinne einer wenig widerstandsbelasteten Hierarchsierung staatstypischer arbeits- und entlohnungsökonomischer Prozesse Kontrolle im vertretbaren Umfang an loyale Vertreter ohne den gleichzeitige Verlust ideologischer Grundlinien abzugeben. Das Gegebene (Gespendete) entpuppt sich hierbei nicht als Zugabe, sondern als Überrest der Konsumgesellschaft, dessen Vernichtung (Überflußgesellschaft) mit dem Nebeneffekten der Steuerersparnis (Spender) und der wenigstens kostendeckenden Weitergabe (Vermittler) an den Empfänger verhindert wird." | |||
* [http://tinyurl.com/38qdpvw '''Sozialstaat/ Ehrenamt/ Charity''', Die Hierarchie der Armut – und die Sorge um die Herrschaft über das Essen (Ingo Groepler-Roeser, 2009)] | * [http://tinyurl.com/38qdpvw '''Sozialstaat/ Ehrenamt/ Charity''', Die Hierarchie der Armut – und die Sorge um die Herrschaft über das Essen (Ingo Groepler-Roeser, 2009)] | ||
* [http://www.heise.de/tp/blogs/6/148129 telepolis.de, 05.08.2010, US-Superreiche verpflichten sich, mehr als die Hälfte ihres Vermögens zu spenden, Gates und Buffett haben gerufen und zum Start schon mal 40 Superreiche für ihre Initiative "The Giving Pledge" gewonnen] | * [http://www.heise.de/tp/blogs/6/148129 telepolis.de, 05.08.2010, US-Superreiche verpflichten sich, mehr als die Hälfte ihres Vermögens zu spenden, Gates und Buffett haben gerufen und zum Start schon mal 40 Superreiche für ihre Initiative "The Giving Pledge" gewonnen] | ||
** deutschlandfunk - ein (kritischer) Kommentar am 5.8.2010 zu der Spendenaktion von Bill Gates und Warren Buffett - Link bzw. Zitat | ** deutschlandfunk - ein (kritischer) Kommentar am 5.8.2010 zu der Spendenaktion von Bill Gates und Warren Buffett - Link bzw. Zitat: | ||
** [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1241687/ 05.08.2010, Einer der Spender: Microsoft-Mitgründer Bill(ion) Gates - Ein falsches Signal - US-Milliardäre spenden Hälfte ihres Vermögens, Von Tobias Armbrüster, Deutschlandfunk] | *** [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/1241687/ 05.08.2010, Einer der Spender: Microsoft-Mitgründer Bill(ion) Gates - Ein falsches Signal - US-Milliardäre spenden Hälfte ihres Vermögens, Von Tobias Armbrüster, Deutschlandfunk] | ||
*** Zitat: "... Was wir deshalb heute brauchen sind nicht so sehr spendable Milliardäre, die mit Geldgaben zeigen, dass sie auch Gutes tun können - was wir brauchen sind öffentliche Kassen, die voll genug sind, um damit Herausforderungen wie Armut, Aids und Klimawandel anzupacken. Oder um es einfacher zu sagen: Wir sollten nicht darauf warten, dass Milliardäre ihr Portemonnaie öffnen, wir sollten sie mit Hilfe unseres Steuersystems schon vorher zur Kasse bitten." | **** Zitat: "... Was wir deshalb heute brauchen sind nicht so sehr spendable Milliardäre, die mit Geldgaben zeigen, dass sie auch Gutes tun können - was wir brauchen sind öffentliche Kassen, die voll genug sind, um damit Herausforderungen wie Armut, Aids und Klimawandel anzupacken. Oder um es einfacher zu sagen: Wir sollten nicht darauf warten, dass Milliardäre ihr Portemonnaie öffnen, wir sollten sie mit Hilfe unseres Steuersystems schon vorher zur Kasse bitten." | ||
** [http://www.verdi-bub.de/standpunkte/archiv/reiche_zur_kasse/ ver.di b+b - Reiche zur Kasse! Redaktioneller Stand: September 2010] | |||
* [http://portal.dielinke-in-sachsen.de/wahlen.asp?iid=1438&mid=13&uid=0 "Arme in die Gesellschaft integrieren, mit ihnen Lebenssinn und Hoffnung auf Zukunft entwickeln. Die Würde der Armen stärken und Armut an der Wurzel bekämpfen.", Edith Franke, Vorsitzende Dresdner Tafel e. V., Projektleiterin, Gründungsmitglied Landesverband Sächs. Tafeln und Bundesverband Deutsche Tafel e. V., ], [http://de.wikipedia.org/wiki/Edith_Franke Edith Franke, Wikipedia] | * [http://portal.dielinke-in-sachsen.de/wahlen.asp?iid=1438&mid=13&uid=0 "Arme in die Gesellschaft integrieren, mit ihnen Lebenssinn und Hoffnung auf Zukunft entwickeln. Die Würde der Armen stärken und Armut an der Wurzel bekämpfen.", Edith Franke, Vorsitzende Dresdner Tafel e. V., Projektleiterin, Gründungsmitglied Landesverband Sächs. Tafeln und Bundesverband Deutsche Tafel e. V., ], [http://de.wikipedia.org/wiki/Edith_Franke Edith Franke, Wikipedia] | ||
* "(5) Abkehr von der Praxis der Willkür bei Bedarfsermittlungen und Erstattungen sowie eine stärker auf den Mindestbedarfssinn ausgerichtete Richtlinienverordnung, nach der die Mitarbeiter der ARGEn deutlicher zur ökonomischen anstatt zur moralisierenden Hilfestellung gehalten sind" [http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2010/Hausstein-Mindestsicherung-2010.pdf Hausstein 2010, Was der Mensch braucht (Empirische Analyse zur Höhe einer sozialen Mindestsicherung)] | * "(5) Abkehr von der Praxis der Willkür bei Bedarfsermittlungen und Erstattungen sowie eine stärker auf den Mindestbedarfssinn ausgerichtete Richtlinienverordnung, nach der die Mitarbeiter der ARGEn deutlicher zur ökonomischen anstatt zur moralisierenden Hilfestellung gehalten sind" [http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2010/Hausstein-Mindestsicherung-2010.pdf Hausstein 2010, Was der Mensch braucht (Empirische Analyse zur Höhe einer sozialen Mindestsicherung)] | ||
* [http://www.linksfraktion.de/kolumne.php Der große Geldsegen? Kolumne von Axel Troost, Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, 20.08.2010] "Auf diese Statt-Dessen-Debatte darf sich die Linke erst gar nicht einlassen. Die Sicherstellung eines menschenwürdigen Lebens für alle Mitglieder des Gemeinwesens darf zu keiner Zeit davon abhängig sein, ob es genug spendenwillige Reiche gibt, die ihr Geld dafür freiwillig zur Verfügung stehen." | * [http://www.linksfraktion.de/kolumne.php Der große Geldsegen? Kolumne von Axel Troost, Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, 20.08.2010] | ||
** Zitat: "Auf diese Statt-Dessen-Debatte darf sich die Linke erst gar nicht einlassen. Die Sicherstellung eines menschenwürdigen Lebens für alle Mitglieder des Gemeinwesens darf zu keiner Zeit davon abhängig sein, ob es genug spendenwillige Reiche gibt, die ihr Geld dafür freiwillig zur Verfügung stehen." | |||
* [http://www.trend.infopartisan.net/trd0910/t080910.html Gegen die Vertafelung der Gesellschaft von Anne Seeck, September 2010] | * [http://www.trend.infopartisan.net/trd0910/t080910.html Gegen die Vertafelung der Gesellschaft von Anne Seeck, September 2010] | ||
** Zitat: "Die „Überflüssigen & Tagelöhner“ riefen ebenfalls auf, sie forderten eine Regelsatzerhöhung, damit die Hartz IV-Bezieher nicht dazu gezwungen sind, Almosenempfänger von Tafeln zu sein. Schon das Sozialforum in Berlin hatte gefordert: Soziale Rechte statt Almosen!" | ** Zitat: "Die „Überflüssigen & Tagelöhner“ riefen ebenfalls auf, sie forderten eine Regelsatzerhöhung, damit die Hartz IV-Bezieher nicht dazu gezwungen sind, Almosenempfänger von Tafeln zu sein. Schon das Sozialforum in Berlin hatte gefordert: Soziale Rechte statt Almosen!" |
Aktuelle Version vom 23. Februar 2012, 21:06 Uhr
Home WAK.Debatte.Herrschaftsmethoden
Charity als Herrschaftsmethode
(Charity - lt. Wikipedia nur "englisch für Wohltätigkeit, siehe Benefiz und Spende")
- 2010-08-04 - Charity als Machttechnik am Beispiel des "Tafel e.V."
- Zitat aus dem Bericht dazu: "Krahmer (der Referent) arbeitete in seinem Vortrag ansatzweise heraus, daß Charity keineswegs eine ausschliesslich solidarisch bestimmte Leithandlung nach ethischen und moralischen Grundsätzen ist. Ihm ging es vielmehr darum zu verdeutlichen, daß Charity als Machtinstrument einer geplanten Reihenfolge einer sozial-defensiven Politikorientierung gebraucht werden kann. Dabei, so verkürzt die These, geht es im wesentlichen darum, effizient und im Sinne einer wenig widerstandsbelasteten Hierarchsierung staatstypischer arbeits- und entlohnungsökonomischer Prozesse Kontrolle im vertretbaren Umfang an loyale Vertreter ohne den gleichzeitige Verlust ideologischer Grundlinien abzugeben. Das Gegebene (Gespendete) entpuppt sich hierbei nicht als Zugabe, sondern als Überrest der Konsumgesellschaft, dessen Vernichtung (Überflußgesellschaft) mit dem Nebeneffekten der Steuerersparnis (Spender) und der wenigstens kostendeckenden Weitergabe (Vermittler) an den Empfänger verhindert wird."
- Sozialstaat/ Ehrenamt/ Charity, Die Hierarchie der Armut – und die Sorge um die Herrschaft über das Essen (Ingo Groepler-Roeser, 2009)
- telepolis.de, 05.08.2010, US-Superreiche verpflichten sich, mehr als die Hälfte ihres Vermögens zu spenden, Gates und Buffett haben gerufen und zum Start schon mal 40 Superreiche für ihre Initiative "The Giving Pledge" gewonnen
- deutschlandfunk - ein (kritischer) Kommentar am 5.8.2010 zu der Spendenaktion von Bill Gates und Warren Buffett - Link bzw. Zitat:
- 05.08.2010, Einer der Spender: Microsoft-Mitgründer Bill(ion) Gates - Ein falsches Signal - US-Milliardäre spenden Hälfte ihres Vermögens, Von Tobias Armbrüster, Deutschlandfunk
- Zitat: "... Was wir deshalb heute brauchen sind nicht so sehr spendable Milliardäre, die mit Geldgaben zeigen, dass sie auch Gutes tun können - was wir brauchen sind öffentliche Kassen, die voll genug sind, um damit Herausforderungen wie Armut, Aids und Klimawandel anzupacken. Oder um es einfacher zu sagen: Wir sollten nicht darauf warten, dass Milliardäre ihr Portemonnaie öffnen, wir sollten sie mit Hilfe unseres Steuersystems schon vorher zur Kasse bitten."
- 05.08.2010, Einer der Spender: Microsoft-Mitgründer Bill(ion) Gates - Ein falsches Signal - US-Milliardäre spenden Hälfte ihres Vermögens, Von Tobias Armbrüster, Deutschlandfunk
- ver.di b+b - Reiche zur Kasse! Redaktioneller Stand: September 2010
- deutschlandfunk - ein (kritischer) Kommentar am 5.8.2010 zu der Spendenaktion von Bill Gates und Warren Buffett - Link bzw. Zitat:
- "Arme in die Gesellschaft integrieren, mit ihnen Lebenssinn und Hoffnung auf Zukunft entwickeln. Die Würde der Armen stärken und Armut an der Wurzel bekämpfen.", Edith Franke, Vorsitzende Dresdner Tafel e. V., Projektleiterin, Gründungsmitglied Landesverband Sächs. Tafeln und Bundesverband Deutsche Tafel e. V., , Edith Franke, Wikipedia
- "(5) Abkehr von der Praxis der Willkür bei Bedarfsermittlungen und Erstattungen sowie eine stärker auf den Mindestbedarfssinn ausgerichtete Richtlinienverordnung, nach der die Mitarbeiter der ARGEn deutlicher zur ökonomischen anstatt zur moralisierenden Hilfestellung gehalten sind" Hausstein 2010, Was der Mensch braucht (Empirische Analyse zur Höhe einer sozialen Mindestsicherung)
- Der große Geldsegen? Kolumne von Axel Troost, Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, 20.08.2010
- Zitat: "Auf diese Statt-Dessen-Debatte darf sich die Linke erst gar nicht einlassen. Die Sicherstellung eines menschenwürdigen Lebens für alle Mitglieder des Gemeinwesens darf zu keiner Zeit davon abhängig sein, ob es genug spendenwillige Reiche gibt, die ihr Geld dafür freiwillig zur Verfügung stehen."
- Gegen die Vertafelung der Gesellschaft von Anne Seeck, September 2010
- Zitat: "Die „Überflüssigen & Tagelöhner“ riefen ebenfalls auf, sie forderten eine Regelsatzerhöhung, damit die Hartz IV-Bezieher nicht dazu gezwungen sind, Almosenempfänger von Tafeln zu sein. Schon das Sozialforum in Berlin hatte gefordert: Soziale Rechte statt Almosen!"