LD.Konzeption: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine solcher Kerndatenbestand als konsensual befestigte gemeinsame Freie Sprache ist die Grundlage auch für die ''private Freie Rede Freier Bürger'' über strittige Leipziger Sachverhalte, deren Sichtbarkeit und digitale Unterstützung als '''Leipzig Data''' mit der Leipziger Initiative für Offene Daten befördert werden soll, ohne dass sich die Initiative diese Meinungen zu eigen machen oder auch nur gutheißen muss.
Eine solcher Kerndatenbestand als konsensual befestigte gemeinsame Freie Sprache ist die Grundlage auch für die ''private Freie Rede Freier Bürger'' über strittige Leipziger Sachverhalte, deren Sichtbarkeit und digitale Unterstützung als '''Leipzig Data''' mit der Leipziger Initiative für Offene Daten befördert werden soll, ohne dass sich die Initiative diese Meinungen zu eigen machen oder auch nur gutheißen muss.
=== Allgemeine Prinzipien zum Aufbau einer ''Leipziger Data Cloud'' ===
Die Vielfalt der Akteure, Projekte und Prozesse, welche die Leipziger Stadtlandschaft prägen, findet sich als Vielfalt von Datenquellen im Web wieder, die von diesen Akteuren aufgebaut wurden und fortgeschrieben werden. Diese ''Cloud'' gilt es, im Rahmen kommunikativer und kooperativer Prozesse für die Weiterentwicklung der Leipziger Stadtlandschaft intensiver zu nutzen. Mit den Konzepten und Werkzeugen des ''Semantic Web'' stehen hierfür technische Mittel bereit, die es dafür klug einzusetzen gilt.
Zur Nutzung dieser Datenquellen sind zwei Aspekte wesentlich zu beachten - die ''Nutzungsbedingungen'' der jeweiligen Datenquellen (wer darf?) und die ''Interoperabilität'' (wie geht's?). 
Fragen der ''Nutzungsbedingungen'' - also lizenzrechtliche Fragen - wurden und werden [[LD.LizenzFragen|intensiv diskutiert]], ohne dass sich ein allgemeines Ergebnis abzeichnet. Die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die geschäftlichen Interessen der einzelnen Akteure sind dafür einfach zu unterschiedlich. Diese (politische, vertragsrechtliche) Heterogenität steht einer schnellen Entwicklung prototypischer Anwendungen im Wege, mit denen die (technischen) Möglichkeiten der Herstellung vernünftiger Interoperabilität ''praktisch'' demonstriert werden können.
:Im [[LD.OpenInnovation-12.IdeenBoerse|Programmiersprint]] haben wir uns darauf vorverständigt, die Tools unter der Apache 2.0 Lizenz verfügbar zu machen. Für die Daten zeichnet sich ab, dass einzelne Bestände unter verschiedenen Lizenzen verfügbar sein werden. Dazu werden verschiedene Repos bei github/LeipzigData eingerichtet. -- HGG, 17.01.2013
''Ziel'' des [[LD.LeipzigData|Leipzig Data Projekts]] als Teil der [[LD.LOD|Leipziger Initiative für Offene Daten]] ist es, im Namespace http://leipzig-data.de/Data/ einen ''Kernbestand'' von Daten über Leipziger Belange unter der [http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de CC_0 Lizenz] frei verfügbar zu machen und fortzuschreiben. Dazu gehört
* die Sammlung und Pflege einer Menge von URI's als Bezeichner für Objekt-Identitäten für realweltliche Leipziger Gegenstände und Prozesse sowie als Bezeichner für Begriffe einer Modell-Onologie - die '''Leipzig Ontology''' [[LD.LEO]] -
sowie
* die Sammlung und Pflege einer webfähigen Menge von Freien Sätzen über diese Leipziger Gegenstände und Prozesse - die Datenbasis [[LD.LeipzigData]].
Auf diesem Kernbestand können technische Fragen genauer diskutiert und die entsprechenden Möglichkeiten praktisch demonstriert werden. Wir erwarten, dass damit ein Diskursprozess startet, in dem der Zusammenhang der Weiterentwicklung technischer und lizenzrechtlicher Positionen einzelner Akteure beim Aufbau einer ''Leipziger Data Cloud'' zur Unterstützung realweltlicher kommunikativer und kooperativer Prozesse in der Leipziger Stadtlandschaft deutlicher wird.


=== Ressourcen und Entwicklungsmodell ===
=== Ressourcen und Entwicklungsmodell ===

Version vom 13. Februar 2013, 14:59 Uhr

Home > Leipzig Digital > Leipziger Initiative für Offene Daten

Grundlegende konzeptionelle Überlegungen

Vision

Seit dem Turmbau zu Babel war nie so viel Möglichkeit, die Freie Rede Freier Bürger zur gemeinsamen Gestaltung unserer Mitwelt zu befördern, wie im heutigen Zeitalter einer nun auch technisch vernetzten Welt. Mit dem Semantischen Web entwickeln sich Konzepte und Werkzeuge, auch den Sinn Freier Rede genauer zu artikulieren. Diese sollten in einer Freien Stadtgesellschaft wie Leipzig zur Anwendung kommen.

Es gibt viele Hindernisse auf dem Weg der Entfaltung der Freien Rede Freier Bürger jenseits der Unverbindlichkeit einer Speakers Corner. Eines der wichtigsten ist die Entwicklung einer gemeinsamen Freien Sprache, mit der wir uns öffentlich auf einfache oder komplexe Sachverhalte beziehen können, ohne gleich Post vom Anwalt erwarten zu müssen. Grundlage einer solchen Freien Sprache ist die Möglichkeit, die Gegenstände unserer Rede zunächst einmal Frei zu benennen.

Über passende rechtliche Rahmen für ein solches Projekt eines Public Domain (Öffentlichen Bereichs) ist in den letzten Jahren viel diskutiert worden. Im Ergebnis hat sich die CC_0-Lizenz etabliert als die genaueste Weise, den Public Domain Gedanken im heutigen weltweiten Rechtssystem auszudrücken.

Ziel des Projekts LeipzigData als Teil der Leipziger Initiative für Offene Daten ist es, im Namespace leipzig-data.de/Data/ einen Kernbestand von Daten über Leipziger Belange als Leipzig Open Data unter dieser Lizenz frei verfügbar zu machen und fortzuschreiben. Dazu ist insbesondere eine entsprechende Ontologie zu entwickeln, LEO - die Leipzig Ontology.

Eine solcher Kerndatenbestand als konsensual befestigte gemeinsame Freie Sprache ist die Grundlage auch für die private Freie Rede Freier Bürger über strittige Leipziger Sachverhalte, deren Sichtbarkeit und digitale Unterstützung als Leipzig Data mit der Leipziger Initiative für Offene Daten befördert werden soll, ohne dass sich die Initiative diese Meinungen zu eigen machen oder auch nur gutheißen muss.

Allgemeine Prinzipien zum Aufbau einer Leipziger Data Cloud

Die Vielfalt der Akteure, Projekte und Prozesse, welche die Leipziger Stadtlandschaft prägen, findet sich als Vielfalt von Datenquellen im Web wieder, die von diesen Akteuren aufgebaut wurden und fortgeschrieben werden. Diese Cloud gilt es, im Rahmen kommunikativer und kooperativer Prozesse für die Weiterentwicklung der Leipziger Stadtlandschaft intensiver zu nutzen. Mit den Konzepten und Werkzeugen des Semantic Web stehen hierfür technische Mittel bereit, die es dafür klug einzusetzen gilt.

Zur Nutzung dieser Datenquellen sind zwei Aspekte wesentlich zu beachten - die Nutzungsbedingungen der jeweiligen Datenquellen (wer darf?) und die Interoperabilität (wie geht's?).

Fragen der Nutzungsbedingungen - also lizenzrechtliche Fragen - wurden und werden intensiv diskutiert, ohne dass sich ein allgemeines Ergebnis abzeichnet. Die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die geschäftlichen Interessen der einzelnen Akteure sind dafür einfach zu unterschiedlich. Diese (politische, vertragsrechtliche) Heterogenität steht einer schnellen Entwicklung prototypischer Anwendungen im Wege, mit denen die (technischen) Möglichkeiten der Herstellung vernünftiger Interoperabilität praktisch demonstriert werden können.

Im Programmiersprint haben wir uns darauf vorverständigt, die Tools unter der Apache 2.0 Lizenz verfügbar zu machen. Für die Daten zeichnet sich ab, dass einzelne Bestände unter verschiedenen Lizenzen verfügbar sein werden. Dazu werden verschiedene Repos bei github/LeipzigData eingerichtet. -- HGG, 17.01.2013

Ziel des Leipzig Data Projekts als Teil der Leipziger Initiative für Offene Daten ist es, im Namespace http://leipzig-data.de/Data/ einen Kernbestand von Daten über Leipziger Belange unter der CC_0 Lizenz frei verfügbar zu machen und fortzuschreiben. Dazu gehört

  • die Sammlung und Pflege einer Menge von URI's als Bezeichner für Objekt-Identitäten für realweltliche Leipziger Gegenstände und Prozesse sowie als Bezeichner für Begriffe einer Modell-Onologie - die Leipzig Ontology LD.LEO -

sowie

  • die Sammlung und Pflege einer webfähigen Menge von Freien Sätzen über diese Leipziger Gegenstände und Prozesse - die Datenbasis LD.LeipzigData.

Auf diesem Kernbestand können technische Fragen genauer diskutiert und die entsprechenden Möglichkeiten praktisch demonstriert werden. Wir erwarten, dass damit ein Diskursprozess startet, in dem der Zusammenhang der Weiterentwicklung technischer und lizenzrechtlicher Positionen einzelner Akteure beim Aufbau einer Leipziger Data Cloud zur Unterstützung realweltlicher kommunikativer und kooperativer Prozesse in der Leipziger Stadtlandschaft deutlicher wird.

Ressourcen und Entwicklungsmodell

Das Projekt Leipzig Data besteht aus zwei Teilprojekten

  • LD.LeipzigData - Leipzig Open Data = Offene Daten des Projekts, die unter den jeweils angegebenen offenen Lizenzen allgemein-frei sind und auch über den Sparql-Endpunkt des Projekts ausgelesen werden können,

und

  • LD.LeipzigTools - Werkzeuge (als Best Practise Beispiele), mit denen auf diesen Daten gearbeitet werden kann.

Für beide Teilprojekte sind github Repos zur gemeinsamen Verwaltung von Code eingerichtet. Weiterer Code soll perspektivisch in den github Repos von API Leipzig verfügbar gemacht werden.

-> Mehr zur Codeverwaltung mit Git im Rahmen des Projekts

Allgemeines

Das Web der Daten eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten der gemeinsamen Verwaltung formalisierter Informationen. Informationen sind ohne Bezug zur kontextuellen Einbettung ihrer Semantik - also jenseits der Stories, in denen diese Informationen erst ihre Bedeutung entfalten und die im überwiegenden Teil nicht oder kaum formalisiert sind - wertlos. Dieser Aspekt wird bei den meisten heutigen Datenprojekten zu wenig beachtet, und so pflastern Datenfriedhöfe den Weg ins Informationszeitalter.

Informations-Aggregationsprojekte wie das Leipzig Data Projekt werden also ohne Identifizierung und Berücksichtigung dieser informellen Kontexte nicht erfolgreich sein können, innerhalb derer verschiedene Aspekte von Stadtgeschichte weitgehend autonom bewegt werden. Wir gehen davon aus, dass es innerhalb jeder solchen Interessengruppe eine eigene "gemeinsame Story" gibt, die sich aus den Stories verschiedener Vereine und Unterstrukturen in der Interessengruppe speist, die mit eigenen digitalen Angeboten im Netz präsent sind. Diese Angebote werden möglicherweise nicht von den Unterstrukturen selbst betreut, sondern von einem Web-Anbieter mit entsprechender technischer Kompetenz.

Informations-Aggregation bedeutet in einem solchen verteilten Kontext Harmonisierung der Datenstrukturierungen und der Werkzeuge. Dabei ist eine Harmonisierung der Datenstrukturierungen auf der Ebene der Interessengruppen selbst zu erreichen (Einigung auf eine gemeinsame Sprache für die gemeinsame Story). Die technische Basis der Werkzeuge und Konzepte, die eingesetzt werden, um eine solche Harmonisierung zu befördern, ist allerdings nicht zwingend interessengruppenspezifisch und kann von einem übergreifenden Projekt wie dem Netzprojekt an der Uni Leipzig entwickelt, fortgeschrieben und als Dienstleistung verschiedenen regionalen Interessengruppen zur Verfügung gestellt werden.

Aus diesen allgemeinen Überlegungen ergibt sich die folgende Strukturierung des Ansatzes:

Ebene 1: Nutzer (Organisationen, Vereine, Unternehmen jenseits der IT) möchten eine solche verteilte gemeinsame Datenbasis innerhalb von Interessengruppen praktisch aufbauen und nutzen.

Ebene 2: Betreiber von Websites für Vereine und Unterstrukturen sind die erste Ebene mit umfassenderer technischer Kompetenz, wie die entsprechenden Wünsche und Vorhaben technisch-praktisch unterstützt werden können. Über standardisierte Lösungen können im Rahmen eines Web-Frameworks mit lesendem Zugriff auf die gemeinsam verwaltete verteilte Datenbasis einer Interessengruppe spezifische Sichten mit Such- und Auswahlfunktionalitäten erstellt und in die Webpräsenz ihrer Kunden eingebaut werden. Der Zugriff auf die gemeinsam verwaltete verteilte Datenbasis geschieht derart, dass in regelmäßigen Abständen ein lokales Abbild der für den jeweiligen Betreiber relevanten Daten erzeugt wird, aus dem das lokale Web-Framework gespeist wird. Hier sind zukünftig dezentralere Ansätze auf technischer Ebene denkbar, die Prozesse der Semantik-Harmonisierung sind jedoch unverzichtbar.

Ebene 3: Im Rahmen der Interessengruppe wird die gemeinsam verwaltete verteilte Datenbasis fortgeschrieben und weiterentwickelt, wobei Harmonisierung und Qualitätssicherung eine zentrale Rolle spielen. Hierfür ist durch die beteiligten Organisationen, Vereine und Unternehmen ein Netzwerk von interessierten und technik-affinen Personen zu knüpfen, die sowohl in die Prozesse des Fortschreibens der gemeinsamen Story der Interessengruppe (Fachkenntnis) eingebunden sind als auch die konzeptionellen und technischen Möglichkeiten des formalisierten "Storytellings" kennen. Dafür stehen Ansätze und Werkzeuge bereit, die in der AKSW-Gruppe an der Uni Leipzig entwickelt werden.

Ebene 4: Interessengruppenübergreifend sind die konzeptionellen und technischen Möglichkeiten des formalisierten "Storytellings" weiterzuentwickeln sowie ein Schulungssystem aufzubauen, das Personal auf den Ebenen 2 und 3 beim Erwerb entsprechender technischer Kompetenz unterstützt.


Siehe auch das Netzprojekt an der Uni Leipzig.