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** 2007: Strom minus 10%, Gas minus 4%  
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* [[LAS]], [[Unternehmen::Perdata]], [[Unternehmen::HL-komm]]: 8 Mill. Euro (2008), 7 Mill. Euro (2006)
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* Polen-Geschäft GPEC: 2 Mill. Euro (2007), 2 Mill. Euro (2006)
* Polen-Geschäft GPEC: 6.8 Mio Euro (2011), ca. 3 Mio Euro (2010), 2 Mill. Euro (2007), 2 Mill. Euro (2006)
** 8.5 Mio. Euro (2010), 4.5 Mio. Euro (2009) vor Steuern
** 8.5 Mio. Euro (2010), 4.5 Mio. Euro (2009) vor Steuern
* Investitionen  
* Investitionen  

Version vom 13. Juni 2012, 07:53 Uhr

( Home APRIL )

Stadtwerke Leipzig GmbH

http://www.swl.de/de/main.htm

Ein paar vergleichende Zahlen zum besonders heiklen Thema Energiepreise siehe APRIL.Argumente.Energiekosten.

SWL in der Presse siehe nun SWL.Presse

Leitung und Aufgaben

  • Gesellschafter: 100% kommunal (LVV), (bis 2003: 60% LVV, 40% EnviaM)
  • Geschäftsführung: Thomas Prauße (ab Okt. 2009 techn. GF und Vorsitz der Geschäftsleitung), Raimund Otto (bis März 2009)
    • Anke Tuschek, bisher technische Geschäftsführerin, wechselt im Frühjahr 2009 zum Energie-Branchenverband nach Berlin
    • Thomas Schröter verlässt die SWL (Quelle: LVZ, 31.03.2007)
      • Vorsitzender der GPEC (SWL-Fernwärmetochter in Danzig)
      • Verantwortlich für das Auslandsgeschäft der SWL
    • Der frühere GF Wolfgang Wille ging am 30.6.2007 in den Ruhestand
  • Aufsichtsratsvorsitzender: Uwe Albrecht (seit April 2007, löste Detlef Schubert ab)
  • Betriebsratsvorsitzender: Udo Schieritz
  • Mitarbeiter: 1982 (2011), 1995 (2010), 1160 (2009)
  • Aufgaben:
    • Energieversorgung in Leipzig (Strom, Gas, Fernwärme) und bundesweit (Strom)
    • Energieeinzelhandel bundesweit mit dem Fokus Großkunden (0.1 bis 10 GWh pro Jahr)
    • Energiegroßhandel an kleine und mittlere Weiterverteiler, große Industriekunden und Energiegroßhändler ab 50 GWh pro Jahr, Trading, Liefermanagement
    • Aufbau von Erzeugungskapazitäten und Betrieb dezentraler, konventioneller und regenerativer Kraftwerke auf Verbrennungsbasis zur Erzeugung von Strom und Fernwärme
    • Angebot energienaher Dienstleistungen wie Contracting für die Multi-Utility-Versorgung mit Nutzmedien, internationales Consulting und Ingenieurdienstleistungen
    • Multi-Utility-Dienstleister in der Region Pommern, insbesondere Betrieb der Fernwärmeversorgung Gdansk, Tczew, Starogard Gdanski über verschiedene Tochtergesellschaften
  • Kunden
    • 34.000 private Gaskunden, davon 17.000 im Bestpreis Gas, 220.000 private Stromkunden, davon 130.000 im Grundtarif und 70.000 im Tarif Bestpreis Strom. (Quelle: LVZ,18.01.2008)
    • 300.000 Stromkunden, unter anderem große Wohnungsgenossenschaften oder den Deutschen Bundestag. 100.000 Fernwärme- und 38.000 Gasabnehmer. (Quelle: Welt-online,29.01.2008)

Finanzen

  • 199 Millionen Schulden gegenüber der LVV aus Rückkauf im Jahr 2003. Die LVV nahm dafür bei einem Bankenkonsortium unter Führung der SachsenLB einen Kredit über 200 Mill. Euro auf. (Quelle: LVZ,30.09.2008)
  • ab 2007 ist Aufstockung des Eigenkapitals auf über 250 Mill. Euro durch Kappung der Gewinnabführung geplant. Bis dahin komplette Abführung der Gewinne an die LVV zur Querfinanzierung des ÖPNV. (Quelle: LVZ,02.09.2006)

  • Umsatz: 4.1 Mrd Euro (2011), 3.115 Mrd. Euro (2010), 2.81 Mrd. Euro (2009), 2.95 Mrd. Euro (2008), 2.09 Mrd. Euro (2007), 1.74 Mrd. Euro (2006), 973 Mill. Euro (2005)
  • Gewinn: 60.3 Mio Euro (2011), 63.8 Mio. Euro (2010), 60.3 Mio. Euro (2009), 51 Mio. Euro (2008), 47 Mio. Euro (2007), 54 Mio. Euro (2006), 53.8 Mio. Euro (2005)
    • Für 2011 erwartet die BBVL auf der Grundlage der Ergebnisse des 3. Quartals für die Stadtwerke einen Gewinn von 64.5 Mio Euro, was 9.2 Mio Euro über dem Plan liegt. Davon gehen 10 Mio auf einen Einmaleffekt zurück - eine Ausgleichzahlung für verminderte Netzentgelte. (Quelle: LVZ, 15.02.2012)
    • Gewinnerwartungen der LVV: 41 Mill. Euro (2009), 54 Mill. Euro (2013). (Quelle: LVZ, 30.01.2009)
    • Für 2008 werden nur 35 Mio. Euro Gewinn erwartet, denn einmalige Rückstellung 16 Mio. Euro ist erforderlich nach BGH-Urteil vom Aug. 2008 über Mehrerlösabschöpfung für Netzentgelte 2005-07. (Quelle: LVZ,03.03.2009)
  • Stromeinzelhandel: 293 Mill. Euro (2006), 74 Mill. Euro (2005)
    • Das gute Ergebnis 2005 ist Sondererlösen (ca. 13 Mill. Euro) zuzuschreiben, die Gewinne in 2006 kommen aus dem operativen Geschäft, vor allem dem Stromhandel mit wachsenden Margen (Umsatzsteigerung an der EEX von 453 Mill. Euro auf 1.1 Mrd. Euro). Der Gewinn wird komplett an die LVV abgeführt und dort für die Querfinanzierung der LVB verwendet.
    • Aufwuchs im Endkundengeschäft Strom: Amazon im Leipziger Norden, Karstadt in der Petersstraße, Wasserwerke Hamburg, Deutscher Bundestag.
    • 2010: Strom minus 19% (auf 1495 GWh), Gas minus 4% (auf 1405 GWh), Energiegroßhandel plus 15%
    • 2007: Strom minus 10%, Gas minus 4%
  • LAS, Perdata, HL-komm: 8 Mill. Euro (2008), 7 Mill. Euro (2006)
  • Polen-Geschäft GPEC: 6.8 Mio Euro (2011), ca. 3 Mio Euro (2010), 2 Mill. Euro (2007), 2 Mill. Euro (2006)
    • 8.5 Mio. Euro (2010), 4.5 Mio. Euro (2009) vor Steuern
  • Investitionen
    • 2006: 60 Mill. Euro u.a. für Netzausbau, Biomassekraftwerk Bischofferode (20 MW), ähnlicher Bau in Piesteritz soll 2009 fertig werden. Zukauf von weiteren 200 MW Kraftwerkskapazität ist geplant. Damit soll der Anteil selbst erzeugter Energie auf 30% gesteigert werden.
    • Verluste in der Wabio - Biomassekraftwerk Köstritz belastet die Bilanz 2006 mit 9 Mill. Euro. Arbeitet bis jetzt nur im Teilbetrieb mit nicht ausgereifter Technologie. Inzwischen haben sich die SWL von der Beteiligung für 5 Mill. Euro getrennt (Quelle: LVZ,10.11.2008)

  • Die Stadtwerke sind durch einen langfristigen Vertrag an die Holding LVV gebunden, der sie als Gesellschafter eine "auf mehrere Jahre garantierte Dividende" von 53 Mill. Euro in 2005 zu zahlen hat, was nicht ohne "etwa 13 Mill. Euro 'Sonderpostenauflösungen'" geschehen konnte. Die Lücke wird als "geplante Entwicklung" dargestellt, da schon "Mitte 2004 SWE-intern klar gewesen sei, dass ... ein Griff ins Ersparte erforderlich sein könnte." Gründe: Margenverfall und steigende Rohstoffkosten. Intern wurde mit 11 Mill. Euro gerechnet. Dass es 13 Mill. Euro wurden hängt mit außerplanmäßigen Reparaturen nach zwei Turbinenausfällen zusammen. "Gleichwohl, heißt es bei Branchenexperten und den Stadtwerken selbst, sei die Situation zurzeit delikat. Würde die LVV - und damit die Stadt - den Präzendenzfall des Griffs in die Reserven zur Regel machen, wäre vom Eigenkapital der Stadtwerke bald nicht mehr viel übrig." (Quelle: LVZ,12.06.2006)

Töchter

  • GPEC – Gda´nskie Przedsie˛biorstwo Energetyki Cieplnej Sp. z o.o.
    • SWL-Tochter, über die das Engagement im Raum Danzig finanziert wird.
    • Aufsichtsratsvorsitzender Pawel Adamowicz, Danzigs Stadtoberhaupt, GF Adam Stanyer (Quelle: LVZ, 27.09.2010)
    • Im März 2003 wurden 75% Anteile für 42 Mill. Euro erworben, danach wurden in zwei Kapitalerhöhungen weitere 13 Mill. Euro nachgeschossen, womit sich der Anteil auf 83.66% erhöhte. Den Rest der Anteile hält die Stadt Danzig. (Quelle: LVZ, 24.03.2009)
      • Gehört zu 82% den SWL und versorgt etwa 60% aller Haushalte der Region. (Quelle: LVZ, 13.09.2008)
      • Gehört zu 83.66% den SWL und versorgt etwa 55% aller Haushalte der Region. (Quelle: LVZ, 24.03.2009)
      • Es wurden 70 Mill. Euro bezahlt für GPEC, Star-Pec und Zec Tczew (Quelle: LVZ, 27.09.2010)
    • Ausdehnung der Fernwärmeversorgung auf Sopot und Gdynia sowie Aufbau eines Multi Utility Konzerns ist geplant (Quelle: LVZ, 02.09.2006)
    • GPEC soll zwischen 2006 und 2010 jährlich 3-6 Mill. Euro abführen. (Quelle: LVZ, 2.9.2006)
      • 2005 waren es 2 Mill. Euro, die den Zinsaufwand für den Kauf der Beteiligungen um 0.5 Mill. Euro überstiegen. (Quelle: LVZ, 2.9.2006)
      • Gewinnabführug: 2007 2 Mill. Euro, 2008 1 Mill. Euro erwartet, 2009 1.6 Mill. Euro Plan, 2013 5.8 Mill. Euro Plan (Quelle: LVZ, 24.03.2009)
      • Gewinnabführung 2009 3.5 Mill. Euro (Quelle: LVZ, 27.09.2010)
      • Leistung der drei Versorger in 2009: 1900 GWh Fernwärme, damit Marktanteil in der Region bei 60% (Quelle: LVZ, 27.09.2010)
    • Geplantes Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen in 2012 über 20 Mill. Euro (Quelle: LVZ, 27.09.2010)
  • Erdgasversorgung Industriepark Leipzig Nord mbH
    • Anteile: 50% SWL
  • EAG Erdstoff-Aufbereitungs-Gesellschaft GmbH
    • Anteile: 65% SWL
  • Energy Services GmbH
    • Anteile: 50% SWL
  • HL-komm
  • Innvo Innovationsgesellschaft mbH
    • Anteile: 100% SWL
    • GF: Winfried Damm (Stand Nov. 2006)
    • 2002 als hauseigene Risikokapitalgesellschaft gegründet nach dem Vorbild anderer großer Energieversorger, die aber ihre Risikokapitalgesellschaften inzwischen wieder abgewickelt haben (Quelle: LVZ, 30.11.2006)
    • Ziel ist "substanzieller Beitrag zur Wirtschaftsförderung in Leipzig und der Region".
    • beteiligt etwa an
      • Ennovatis GmbH - Anteile: 15.3% Innvo
      • Solarion GmbH - Anteile: 22.3% Innvo
  • Innvo Innovationsgesellschaft-Management mbH
    • Anteile: 100% SWL
  • Kes: (Quelle: LVZ, 16.2.2007)
    • Gemeinschaftsunternehmen in Bulgarien, 50% SWL, 50% Dalkia (nach Übernahme von 5% Anteilen durch die SWL im Febr. 2007)
    • Dalkia (= Energiesparte von Veolia) hat die Anteile 2006 von RWE Solutions übernommen, mit denen die SWL die gemeinsame bulgarische Tochter 2001 gegründet haben.
    • Geschäftsfelder: Energiedienstleistungen, Energiesparlösungen, Facility-Management, Energiespar-Contracting
    • Umsatz soll von 1 Mill Euro (2006) bis auf 5 Mill. Euro (2011) steigen.
    • Vorsteuergewinn soll von 300 000 Euro (2006) auf 570 000 Euro (2011) steigen.
    • Jährlicher Investitionsbedarf 600 .. 700 000 Euro pro Jahr
  • Kom-Strom AG
    • Anteile: SWL 1%, Deutsche Essent 75%. (Stand Anfang 2007)
    • gegründet 1999 von verschiedenen Stadtwerkepartnern als Energiehandelshaus
    • 40 Mitarbeiter in Leipzig
    • Dez. 2006: 15,3% der SWL-Anteile werden an die "Deutsche Essent" verkauft. (Quelle: LVZ, 19.12.2006)
  • LAS GmbH
    • Anteile: 100% SWL
  • LVU Leitungs- und Versorgungssysteme GmbH
    • Anteile: 70% Bohlen und Doyen Anlagenverwaltung, 30% SWL
    • Aufgaben: Entwicklung, Planung, Konstruktion sowie Bau und Inbetriebnahme von Anlagen und Ausrüstungen der Energie-, Wasser- und Umwelttechnik
  • Perdata
    • Anteile: 100% SWL, wird nach Stadtratsbeschluss vom 25.01.2012 an Arvato Systems verkauft
  • Prometheus Gesellschaft für Erdgasanwendungsanlagen mbH
    • Anteile: 51% SWL
  • SHH - Systemhaus Hemminger
    • Anteile: 25.1+25.9 = 51% SWL
    • Aufgaben: Dienstleistungs- und Servicetätigkeit für computergestütztes Vermesungswesen und praxisorientierte Problemlösungen im Bereich der grafischen Datenverarbeitung; digitale Karten für Energieunternehmen
    • 2006 ca. 70 Beschäftigte sowie Subunternehmen in Indien
    • 2005 fast pleite. SWL hilft mit Bürgschaftserklärung über 1.6 Mill. Euro die Insolvenz abzuwenden, um nicht die bisher investierten 4.5 Mill. Euro abschreiben zu müssen. Außerdem Übernahme von 25.9% der Anteile eines anderen Gesellschafters für 1 Euro.
    • danach strategische Entwicklung der SHH unter Aufsicht der SWL als Mehrheitsgesellschafterin
    • Bis Herbst 2007 wird Abwicklung eines Großauftrags der Bewag Berlin (heute Vattenfall Europe) die SHH wieder auf solide Füße gestellt haben und ermöglicht die Ablösung der Bürgschaftserklärung zum Ende 2006 (Quelle: LVZ, 27.10.2006)
    • ehemalige Gesellschafter: 51% Mark-E AG Hagen, 18.9% Lister- und Lennekraftwerke GmbH, 5% Eberhard Hemminger
  • Solarion
    • 2000: Ausgründung aus Leipziger Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung zur flexiblen Fertigung von Dünnschicht-Solarzellen
    • Nov. 2006: Frankfurter Finanzinvestor Impera übernimmt 68% der Innvo-Beteiligung, Innvo hält noch 20% (Quelle: LVZ, 30.11.2006)
    • Vorstandschef: Karsten Otte (Stand Nov. 2006)
  • SWL Anlagenvermögensverwaltungs GmbH
  • SWL Beteiligungs GmbH
  • SWL Kapitalvermögensverwaltungs GmbH
  • SWL Netz GmbH
    • Anteile: 100% SWL

Interview-Aussagen aus der Geschäftsführung

(Quelle: LVZ, 29.06.2007) Im Zusammenhang mit der Verabschiedung von GF Wille in den Ruhestand ruft die LVZ noch einmal die wechselvolle Geschichte der SWL und ihres Geschäftsführers ins Gedächtnis:

  • Anfang der 90er Jahre bot RWE an, OBM Lehmann-Grube bei der Gründung Leipziger Stadtwerke zu unterstützen und die Stromversorgung zu übernehmen, wenn sie 40% Anteil an den Stadtwerken kaufen können. Wille empfahl zunächst eine Pachtlösung, um über den Kaufpreis auf Augenhöhe verhandeln zu können. Über diesem kam schließlich keine Einigung zustande. Es folgte einer der spektakulärsten Prozesse einer deutschen Großstadt mit einem Streitwert von 500 Mill. DM, der zwei Jahre dauerte. Am Ende bekam die Stadt das Eigentum an der Stromversorgung mit allen Anlagen und Leitungsnetzen zurück.
  • Während der ersten Teilprivatisierung von SWL-Anteilen 1998 übte sich Wille noch in Zurückhaltung. Gegen die 2001 geplante Fusion mit Envia-M probte er den offenen Widerstand, bis OBM Tiefensee und der Stadtrat entschieden, die Fusion abzublasen. In den vergangenen fünf Jahren haben die SWL 152 Mill. Euro mehr ausgeschüttet als Envia-M nach einer Fusion überwiesen hätte.
  • Als einziger GF der großen Stadtfirmen lehnte es Wille ab, die umstrittenen Cross-Border-Leasing-Geschäfte abzuschließen. Es gäbe andere Finanzierungsmodelle, die mehr abwerfen.
  • Übel genommen wurde Wille auch, dass er Tschense und Kaminski Berater-Jobs anbot. Auch dem lag eine klare Kosten-Nutzen-Analyse zu Grunde: Beide hätten für einen EU-Auftrag eingesetzt und der Weltbank für annähernd den doppelten Preis in Rechnung gestellt werden können.
  • Der seit einigen Jahren eingeschlagene Expansionskurs der SWL (Polen-Engagement, Stromhandel, alternative Energien) geht ebenfalls weitgehend auf Aktivitäten von Wille zurück und ist die Basis für eine mittelfristig erwartete Gewinnsteigerung von 54 Mill. Euro (2006) auf 80 Mill. Euro (2011).
  • 2003 stieß die SWL auf das Projekt in Bad Köstritz, das heute als Wabio Negativschlagzeilen macht. Es stellte eine technisch neue, aber noch nicht ausgereifte Lösung im Bereich alternativer Energien dar und war vor allem aus strategischen Gesichtspunkten interessant. Wille gab im Mai 2005 die Zuständigkeit für dieses Projekt intern ab. Seit 2006 häufen sich die Hiobsbotschaften.

Detlef Schubert, langjähriger Wirtschaftsbeigeordneter und "graue Eminenz im Hintergrund", im Interview mit der LVZ (Quelle: LVZ, 8.03.2007)

  • Zur SWL-Privatisierung siehe APRIL.Entwicklungen
  • Zu Querelen in der SWL-Geschäftsführung:
    • Hinweis auf vorherigen Clinch zwischen Wille und Severin (techn. GF), der durch Weggang von Severin und Festhalten der Rathausspitze an Wille sein Ende fand.
    • Wille hat fest zugesagt, dass er Mitte 2007 geht, sonst hätte er die Kündigung der Gesellschafterversammlung bekommen.
    • Frage: Otto macht eine schlechte Figur bei Wabio? Antwort: Die fehlenden Krisenfallregelungen gehen auf den Sprecher der Geschäftsleitung 2003 zurück, dafür ist Otto nicht allein verantwortlich. Nach GmbH-Gesetz gibt es eine Gesamtverantwortung aller Gesellschafter. Das soll jetzt durch ein Gutachten von PWC genauer beleuchtet werden. Dass Wabio als neue Technologie riskant ist, war von Anfang an klar.

Interview mit den SWL-Geschäftsführern Wolfgang Wille und Raimund Otto. (Quelle: LVZ, 29.07.2006)

  • Zum ersten SWL-Verkauf 1998: "OBM Lehmann-Grube hat damals einen international erfahrenen Partner gesucht, der unseren Expansionskurs unterstützt. Aber durch die Fusionen in unserer Branche hatte plötzlich RWE das Sagen - und das waren die falschen Partner für uns."
  • Zu Gewinnausschüttungen: Um die Investitionsfähigkeit zu sichern ist eine Gewinnkappung erforderlich, die ab 2007 bei 58 Millionen Euro geplant, in die Wirtschaftspläne eingearbeitet und auch Grundlage des Verkaufs ist. Wir müssen einen Teil unserer Gewinne für Investitionen behalten können.
  • Regulierungsbehörde und deren Einfluss auf Netzentgelte: Wir sind im Stromhandel inzwischen in vielen Netzen tätig und werden von den neuen Regelungen profitieren. Wir haben bislang mehr als 1 Milliarde Euro investiert, davon rund 670 Millionen in unsere Netze.
  • Polengeschäft: Läuft 1..2 Millionen Euro besser als geplant. Gewinn in 2005: 1.3 Millionen Euro. Danzig ist eine aufstrebende Region. Auf Nachfrage wird eine komplizierte Situation auf dem dortigen Fernwärmemarkt sichtbar, auf dem die SWL ausschließlich engagiert sind.

Investitionsvorhaben

  • Investition in Windparks bei Mügeln (zwei Anlagen mit je 2.3 MW) "im einstelligen Millionenbereich" ergänzen das Windkraft-Engagement der SWL auf 21 MW. Weiter wird 50 MW Strom durch Holzkraftwerke und 174 MW durch GuD-Kraftwerke erzeugt. Das Windkraftvolumen soll onshore auf 100 MW ausgebaut werden, das Engagement in die sehr verlustreichen Holzkraftwerke nicht weiter verfolgt werden. (Quelle: LVZ, 19.03.2012)
  • Neben dem Naturholz-Heizkraftwerk in Piesteritz (s. unten) sind bei den Investitionen 70 Mill. Euro für eine 20-MW-Kraftwerksanlage zur Verwertung "heizwertreicher Fraktion" im Raum Espenhain in Zusammenarbeit mit dem Kreis Delitzsch geplant, der solche Fraktion von der Abfalldeponie Cröbern bezieht. (Quelle: LVZ, 22.3.2007)
  • Die Stadtspitze hat klargestellt, dass neue Schulden der SWL (255 Mill. Euro bei einem Investitionsvolumen von 970 Mill. Euro bis 2011) Bestandteil eines seit längerem bekannten Investitionskonzepts sind, zu dem die Stadt keinen Cent beisteuern wird. Das sei bei Investitionen in ähnlicher Höhe in den letzten 13 Jahren auch schon so gewesen. SWL-Sprecherin Danneboom betont, dass für die Investitionen auch keine Eigenkapitalerhöhung der SWL geplant ist. Vom Investitionskonzept ist bisher allein der Teil für 2007 bestätigt. (Quelle: LVZ, 20.3.2007)
  • Die SWL planen bis 2011 ein Invest-Volumen von 970 Mill. Euro, das zu "erheblichen finanziellen Belastungen" der Stadt als Gesellschafter führt, so Angelika Reichelt vom RP Leipzig. (Quelle: LVZ, 16.3.2007)

Naturholz-Heizkraftwerk in Piesteritz (Ortsteil von Wittenberg)

  • Engagements entwickeln sich nicht wie erwartet, aber kein operativer Verlust. Holzpreise haben sich verdreifacht. (Quelle: LVZ, 12.06.2012)
  • Die SWL-Holzkraftwerke in Piesteritz (20 MW Strom plus 10 MW Heißdampf) und Bischofferode (20 MW Strom), Investitionskosten zusammen 110 Mio Euro, 2009 waren Wertberichtigungen auf Grund dramatisch steigender Holzpreise erforderlich. Verluste (zusammen) 13.4 Mio Euro (2009), 17.9 Mio Euro (2010), 14.2. Mio Euro (2011) wegen geänderter EEG-Bestimmungen. Es wird inzwischen von erheblichen Mängeln bei der Investitionsvorbereitung gesprochen. So gab es bis 2009 keinen Liefervertrag mit festen Preisen für den Heißdampf an das Chemiewerk. (Quelle: LVZ, 19.03.2012)
  • Ende 2008 soll die 20 MW Anlage ans Netz gehen und EEG-Strom liefern. Dazu haben Wittenbergs Stadtrat und das Landesverwaltungsamt grünes Licht gegeben, während die Bürgerinitiative Pro Piesteritz vor allem mit Blick auf die lokale Umweltbelastung nach wie vor alle Hebel gegen das Projekt in Bewegung setzt. Nach wie vor umstritten sind auch die Prognosen, woher das benötigte Holz kommen wird. (Quelle: LVZ, 24.01.2008)
  • Der SWL-Aufsichtsrat hat die Investition über 56.9 Mill. Euro gebilligt. (Quelle: LVZ, 11.1.2007)
    • Baubeginn Frühjahr 2007, Fertigstellung Ende 2008, Dauerbetrieb ab Mitte 2009.
    • Finanzierung über Leasing-Modell mit der SEB-Bank mit Raten über 13 Jahre, nach deren Ablauf das Kraftwerk alleiniges Eigentum der SWL ist.
    • Technisch vergleichbar mit SWL-Kraftwerk in Bischofferode. Neben Strom (20 MW Leistung = 160 GWh Jahresproduktion = Verbrauch von 60000 Haushalten) werden auch 115000 Tonnen Dampf für das Stickstoffwerk Piesteritz produziert, was dort Erdgas als Energieträger ablöst. Beitrag zu umweltfreundlicher Energieerzeugung.
    • EE-Gesetz erlaubt wirtschaftlichen Betrieb der Anlage. Einspeisung ins öffentliche Netz für 9.1 ct/kWh, festgeschrieben auf 20 Jahre.
      • Nachgerechnet: 14.56 Mill. Euro Erlös pro Jahr aus Stromproduktion
    • Als Rohstoff wird ausschließlich Restholz verwendet, welches beim Holzeinschlag und der Durchforstung anfällt. Holzlieferungen sind durch Verträge mit Laufzeit 10 Jahre abgesichert.
    • 22 Mitarbeiter
  • Leipzigs Neue bringt zum wiederholten Mal Einzelheiten zum geplanten Biomassekraftwerk. (Quelle: Leipzigs Neue, 22.12.2006)
    • Von der geplanten Leistung von 20 MW werden höchsten 5 MW vor Ort benötigt.
    • Die Energieeffizienz von 35% und der damit verbundene CO2-Ausstoß sind vorsintflutlich.
    • Der Betrieb erfordert 160.000 Tonnen Laubstammholz pro Jahr, die in der Region nicht nachhaltig aufzubringen sind. Bereits heute herrscht Magel an Holz für höherwertige Veredlung wie die Zellstoffherstellung (Werk Stendal).
      • Nachgerechet: stündlich 14,5 Festmeter Holz = 3 ausgewachsene Buchen. Nachhaltig (eine Buche - 150 Jahre) ist zum Betrieb des Kraftwerks ein Bestand von 1,3 Mill. Buchen (=150*365*24) erforderlich.
    • In örtlichen Umfragen sind 96% gegen den Kraftwerksbau.
    • Es wird über Spekulationen berichtet, dass des fehlende Holz später zum Anlass genommen wird, das Kraftwerk auf Müllverbrennung umzurüsten und so durch die Hintertür eine weitere Müllverbrennungsanlage zu errichten.
    • Alternativen wären ein Biomassekraftwerk auf der Basis von Rapsschrot, von örtlichen Anbietern entwickelt und in Leipzigs Neuer bereits vorgestellt. Das örtliche Netzwerk "Innogas" hat als weitere Alternative eine integrierte Anlage aus Holzvergasung, Biogasanlage und Photovoltaik mit 85% Wirkungsgrad ins Gespräch gebracht, die jährlich nur 20 000 Tonnen Holz benötigt.
  • Bau eines Biomassekraftwerks auf der Industriebrache des Stickstoffwerks Piesteritz. Investitionsvolumen 50 Mill. Euro, 22 Arbeitsplätze, 20 MW sollen auf der Basis von Holz erzeugt werden. Projekt ist sehr umstritten, da sich Umweltverbände um die Holzbestände in Dübener Heide und Fläming sorgen. Trotzdem gab der Stadtrat Wittenberg grünes Licht für den Bau. (Quelle: LVZ, 20.10.2006)

Biomassekraftwerks in Bad Köstritz

  • Staatsanwaltliche Ermittlungen und eine Hausdurchsuchung in der SWL-Zentrale bringen den Fall Wabio wieder in die Öffentlichkeit. Der Verkaufserlös der Anteile lag bei 5 Mill. Euro, obwohl ursprünglich über 15 Mill. Euro vereinbart waren und auch ein weiteres Angebot über 13 Mill. Euro auf dem Tisch gelegen habe. Der mit der Angelegenheit betraute SWL-GF Otto gerät dabei ein weiteres Mal in ein schiefes Licht. Ottos Anstellungsvertrag läuft im März 2009 aus. (Quelle: LVZ, 20.10.2006)
  • SWL diskutieren den Rückzug aus dem Wabio-Projekt, indem die Anteile an die re.fuel AG Bremen abgegeben werden. Von den 51% SWL-Anteilen sollen zunächst 45% an die Bremer veräußert werden. Mit den restlichen 6% soll der Zugriff auf die Technologie bis 2011 gesichert werden. (Quelle: LVZ, 26.05.2007)
  • Der Bau eines Biomassekraftwerks in Bad Köstritz, das mit halbjährigem Verzug Anfang Dez. 2006 ans Netz gehen wird, zahlen die SWL 13 Mill. Euro und damit 3,5 Mill. Euro mehr als geplant (Hauptgrund: deutlich gestiegener Stahlpreis - 700 000 Euro zusätzlich). Davon sollen 3,1 Mill. Euro durch zusätzliche Investitionszulagen wieder hereinkommen. Das Kraftwerk bauen die SWL mit zwei privaten Partnern über ihre Tochter Wabio. Die Zusatzfinanzierung soll über einen Zwischenkredit der SWL an die Wabio realisiert werden, der durch die Investitionszulagen wieder hereinkommt. Die neue Anlage soll u.a. jährlich 8,4 Mill. Liter Bioethanol und 27 GWh Strom produzieren. Beabsichtigt ist der Bau weiterer Anlagen in der Region Leipzig. (Quelle: LVZ, 06.10.2006)

siehe auch