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Jürgen, 29.12.2018
Jürgen, 29.12.2018
Als Thema wurde vorgeschlagen: >Habitus und Klasse<. Das Thema erschien uns insofern aktuell zu sein, weil es in der letzten Zeit ab und zu in den Medien auftaucht. Sogar die LVZ brachte vor Kurzem zwei Seiten zur Unentrinnbarkeit aus dem jeweiligen [https://de.wikipedia.org/wiki/Habitus_(Soziologie) Habitus]. 
Der Verdacht liegt nahe, dass linken Forderungen nach neuer Klassenbewusstheit und -analyse, sowie entsprechendem Handeln, eine Art Gegenmittel injiziert werden soll. Es wird also darum gehen, inwieweit die alten Wahrheiten noch taugen, die neuen Verhältnisse der [https://de.wikipedia.org/wiki/Postfordismus >postfordistischen<] Zeit darzustellen und Konsequenzen daraus abzuleiten.
Es ist nicht auszuschließen, dass uns das Thema überfordert, uns einfach das Basiswissen zu einer umfassenden Diskussion fehlt. Dann machen wir, was wir immer in solchen Fällen machen, wir tauschen uns auf der Basis unseres Wissens und unserer Erfahrungen über die Fragen aus. Gibt es noch Klassen und Klassenkampf? Brauchen wir das? Wenn ja, wie erreichen wir das? Wenn nein, was dann? 
 
* https://www.bernd-riexinger.de/nc/aktuell/detail/news/sozialistische-klassenpolitik-was-die-klassenfrage-fuer-die-linke-bedeutet-verbinden-statt-gegenei/
* https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Klasse
 
:“Kapital ist nach Bourdieu ein „Instrument zur Aneignung von Chancen“[29] mit denen spezifische Positionen erreicht oder Bedeutungen und Wertungen durchgesetzt werden können. Viele Kapitalformen haben gemeinsam, dass sie Ergebnis von Arbeit sind. Einige von ihnen sind materiell (das ökonomische Kapital und das objektivierte Kulturkapital), andere nennt Bourdieu „inkorporiert“ oder „verinnerlicht“ (man kann sich z. B. durch Lernarbeit Wissen aneignen). Diese Inkorporation schlägt sich habituell nieder, was bedeutet, dass es klassenspezifisch je unterschiedliche Wahrnehmungsweisen, Geschmäcker, Ängste und Verhaltensmuster gibt. Da dies häufig unbewusst geschieht, spricht Bourdieu auch vom Habitus als dem 'Klassenunbewusstem'”.
 
Johannes, 08.01.2019

Version vom 12. Januar 2019, 21:02 Uhr

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DenkTankStelle von Attac-Leipzig

Thema: Habitus statt Klasse
Ort und Zeit: Montag, 14. Januar 2019, 19 Uhr im Restaurant MIO, Beethovenstraße 21

Ankündigung

Jürgen hat einen Themen-Vorschlag für eine der nächsten DTS gemailt. Wir werden darüber sprechen und entscheiden; auch über die Hinweise zur DTS selbst, die dabei waren.

Die nächste DTS wird am 7. Januar wieder im MIO sein. Als Thema hatten wir >Habitus statt Klasse< ins Auge gefasst.

Johannes, 29.12.2018

Ist unser Land auf dem Weg in den wirtschaftlichen Niedergang? Wenn ja, kann dieser noch aufgehalten werden, und mit welcher Politik? Oder ist dieser Niedergang unaufhaltsam und bedingt durch den Eintritt in eine neue Phase im kapitalistischen Wirtschaftszyklus, zu erkennen an großen Ausschlägen von Finanzgrößen? Muss eine solche Entwicklung überhaupt bedauert werden?

Ich denke, wir werden unausweichlich als Gesellschaft in Zukunft einen spürbaren, zumindest relativen wirtschaftlichen und sozialen Abstieg erleben. Die überstürzte Energiewende, die politische Auswahl der Euroländer, die gelenkte Migration, die Misere nicht zuletzt bei Demographie, Bildung und Infrastruktur und wachsende Ungleichheiten werden die Zustände besonders für Deutschland über die systembedingten Ursachen hinaus weiter verschärfen. In Sachsen Anhalt wurde die Übungsstadt Schnöggersburg errichtet (die drittgrößte weltweit, Kosten sollen 1 Mrd. Euro betragen haben), um sich auf Häuserkämpfe usw. vorzubereiten. Denn irgendwann werden die angerichteten Schäden sichtbar werden, und Gewalt und politische Verwerfungen sind dann nicht ausgeschlossen.

Freuen würde ich mich, wenn ich mich irrte.

Jürgen, 29.12.2018

Als Thema wurde vorgeschlagen: >Habitus und Klasse<. Das Thema erschien uns insofern aktuell zu sein, weil es in der letzten Zeit ab und zu in den Medien auftaucht. Sogar die LVZ brachte vor Kurzem zwei Seiten zur Unentrinnbarkeit aus dem jeweiligen Habitus

Der Verdacht liegt nahe, dass linken Forderungen nach neuer Klassenbewusstheit und -analyse, sowie entsprechendem Handeln, eine Art Gegenmittel injiziert werden soll. Es wird also darum gehen, inwieweit die alten Wahrheiten noch taugen, die neuen Verhältnisse der >postfordistischen< Zeit darzustellen und Konsequenzen daraus abzuleiten.

Es ist nicht auszuschließen, dass uns das Thema überfordert, uns einfach das Basiswissen zu einer umfassenden Diskussion fehlt. Dann machen wir, was wir immer in solchen Fällen machen, wir tauschen uns auf der Basis unseres Wissens und unserer Erfahrungen über die Fragen aus. Gibt es noch Klassen und Klassenkampf? Brauchen wir das? Wenn ja, wie erreichen wir das? Wenn nein, was dann?   

 

“Kapital ist nach Bourdieu ein „Instrument zur Aneignung von Chancen“[29] mit denen spezifische Positionen erreicht oder Bedeutungen und Wertungen durchgesetzt werden können. Viele Kapitalformen haben gemeinsam, dass sie Ergebnis von Arbeit sind. Einige von ihnen sind materiell (das ökonomische Kapital und das objektivierte Kulturkapital), andere nennt Bourdieu „inkorporiert“ oder „verinnerlicht“ (man kann sich z. B. durch Lernarbeit Wissen aneignen). Diese Inkorporation schlägt sich habituell nieder, was bedeutet, dass es klassenspezifisch je unterschiedliche Wahrnehmungsweisen, Geschmäcker, Ängste und Verhaltensmuster gibt. Da dies häufig unbewusst geschieht, spricht Bourdieu auch vom Habitus als dem 'Klassenunbewusstem'”.

  Johannes, 08.01.2019