ZAK.Zukunftsdiplom

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Leipziger Zukunftsdiplom

Die Idee und ihre Realisierung

Zusammen mit den Organisatoren des Leipziger Ferienpasses hat die Leipziger Zukunftsakademie (ZAK) in den Sommerferien 2018 zum ersten Mal ein Leipziger Zukunftsdiplom organisiert, um Kinder und Jugendliche für Zukunftsthemen zu sensibilisieren und einzuladen, sich mit unterschiedlichen Themen nachhaltiger Entwicklung (BNE) auseinanderzusetzen. Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche im Alter von 8-14 Jahren. Die Themenbereiche orientierten sich an Leitideen der Nachhaltigkeit wie Natur entdecken, globale Nachhaltigkeit, nachhaltige Ernährung, Nachhaltigkeit und Technik, nachhaltig Wirtschaften oder auch direkt an ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten sowie der Kultur des Zusammenlebens. Vorbild für die Idee ist das Trierer Zukunftsdiplom. Besonders eifrige Teilnehmer erhielten als Auszeichnung Einladungen zu Besuchen in einer unserer Partnereinrichtungen, etwa einen geführten Zoobesuch mit Blick hinter die Kulissen oder einen Besuch bei den Leipziger Affenforschern am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie.

Wie weiter?

2021 können wir das Zukunftsdiplom aktuell nicht anbieten, da wir keine Fördermittel erhalten haben, um die organisatorischen Aufwendungen zu stemmen und die Begleitmaterialien herzustellen. In den Sommerferien wird es also definitiv keine neue Runde des Zukunftsdimploms geben.

Wir wollen dieses erfolgreiche Format aber unbedingt zusammen mit den Partnern weiterentwickeln, zumal hier nun auch eine digitale Infrastruktur aufgebaut ist.

Ergebnisse für 2020

Mit der dritten Auflage Juli-Oktober 2020 haben wir trotz Corona-Beschränkungen ein "kleines Zukunftsdiplom" realisieren können.

Ursprünglich sollte das Zukunftsdiplom in den Osterferien ab 11. April starten und bis zum Ende der Sommerferien am 30. August laufen. Es sollten Bildungsangebote und Veranstaltungen unterschiedlicher Träger, die sich mit nachhaltiger Entwicklung auseinandersetzen, unter einem Dach vereint werden. Das Programm richtete sich an Kinder im Alter von 7-12 Jahren, die aufgerufen waren, mindestens drei Angebote aus den verschiedenen Kategorien zu besuchen. Am Ende sollten sie dafür ihr Zukunftsdiplom bekommen, verbunden mit einem kleinen Preis, weil sie sich fit für die Zukunft machen.

Corona kam dazwischen und alle Pläne haben sich geändert. Mit den Erfahrungen und digitalen Strukturen der vergangenen zwei Jahre im Rücken hatten wir die Voraussetzungen geschaffen, wenigsten für die Sommerferien wieder ein Zukunftsdiplom anzubieten, wobei allerdings klar war, dass Corona auch auf der Akteursebene seine Spuren hinterlassen hat und nur wenige Veranstaltungen wirklich durchgeführt werden konnten. Wir haben schließlich das Angebot bis zum Ende der Herbstferien verlängert, und das ging so:

  • Beteiligte Akteure tragen ihre allgemeinen Bildungsangebote sowie Veranstaltungen über die Nachhaltigkeitsdatenbank selbstständig ein und fügen dort als Ziel "Zukunfts-Diplom" hinzu.
  • Die Angebote und Veranstaltungen werden dann automatisch auf der Seite der Zukunftsakademie (ZAK) zusammenfassend aufgeführt.
  • Die ZAK erstellte eine kurze Print-Version (im Juli) und verteilte diese an Schulen, Horte, Freizeittreffs usw.
  • Die Teilnehmererfassung erfolgte wieder durch Teilnehmerkarten, auf denen die Anbieter die Teilnahme bestätigen. Teilnehmerkarten waren auf den Veranstaltungen erhältlich.

Zur Koordinierung und Information über die Angebote und Anbieter wurde die digitale Infrastruktur von Nachhaltiges Leipzig genutzt und entsprechend weiterentwickelt. Wir konnten 30 Diplome und kleine Preise (Freikarten) an die Teilnehmer vergeben. Wir bedanken uns beim Grassimuseum sowie beim Kindermuseum Unikatum für die Bereitstellung der Freikarten für einen Familientag.

Ergebnisse für 2019

Nach einer Verschnauf- und Reflexionspause wurde eine zweite Runde des Zukunftsdiploms in den Sommerferien 2019 unter den folgenden Rahmenbedingungen zu starten:

  • Die Veranstaltungen wurden von den Anbietern selbstständig organisiert und durchgeführt, es stand kein zusätzliches Budget für die Durchführung von Veranstaltungen zur Verfügung.
  • Das Management der Veranstaltungsangebote erfolgte über die Leipziger Nachhaltigkeitsdatenbank (ND), in der die Akteure registriert sein mussten und dort ihre Veranstaltungen sowie Bildungsangebote für das Zukunftsdiplom hinterlegt haben.
  • Zusammen mit der Leipzig-Data-Gruppe an der Uni Leipzig (Prof. Gräbe) wurde eine Repräsentation der relevanten Informationen unter Verwendung der ND-Schnittstelle implementiert und auf den Webseiten der ZAK integriert.
  • Die Teilnehmer hatten einen Zukunftspass, in dem die Teilnahme an Angeboten durch den Veranstalter im entsprechenden Themenbereich bestätigt wurde. Einen Zukunftspass konnte man bei jedem der beteiligten Veranstalter bekommen.
  • Der Zukunftspass war am Ende der aktuellen Periode an die Zukunftsakademie einzuschicken und bildete die Grundlage für die Einladung zur Abschlussveranstaltung mit Übergabe der Zukunftsdiplome sowie Vergabe von Preisen für die aktivsten Zukunftsforscher. Die Abschlussveranstaltung fand im Rahmen der Verleihung des Leipziger Zukunftspreises am 26.09.2019 im Rathaus statt.

Es wurden 56 Veranstaltungen von 19 Akteuren angeboten. Eine genauere Auswertung der Resonanz erfolgte mit den Akteuren auf der Projektbörse 2019, genaue Zahlen über Erfolge einzelner Teilnehmer jenseits der eingeschickten Zukunftspässe wurden nicht erfasst.

Aus Datenschutzgründen wurde die Teilnahme in diesem Durchgang nicht digital erfasst, sondern auf dem Zukunftspass der Teilnehmer vermerkt. Weitergehende datenschutzrechtliche Fragen sind in diesem Durchgang also nicht zu beachten.

Ergebnisse für 2018

Die Zukunftsakademie hatte in Zusammenarbeit mit dem Ferienpass (FP) der Stadt Leipzig in den Sommerferien 2018 zum ersten Mal ein Leipziger Zukunftsdiplom organisiert. Wir konnten dabei die bewährten Strukturen des Ferienpasses nutzen, um das Angebot bekannt zu machen. Das Programm war aber auch für Anbieter offen, die nicht im Ferienpass gelistet waren. Unsere Projektpartner im Bereich MINT und BNE haben geeignete Angebote benannt, die gemeinsam beworben wurden, um so zur Teilnahme an mehreren unterschiedlichen Aktionen oder Veranstaltungen anzuregen. Am 26. August 2018 wurde in einer Abschlussveranstaltung im Heizhaus Grünau allen Teilnehmer/innen, die wenigstens drei der gelisteten Veranstaltungen besucht haben, das Zukunftsdiplom in einer inspirierenden Atmosphäre überreicht. Besonders eifrige Teilnehmer erhielten attraktive Preise, etwa einen geführten Zoobesuch mit Blick hinter die Kulissen oder einen Besuch bei den Leipziger Affenforschern am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie.

  • Es wurden 52 Veranstaltungen von 15 Akteuren angeboten.
    • Von 20 der Veranstaltungen von 9 Akteuren wurden Teilnehmerlisten eingereicht.
  • Als Teilnehmer der Veranstaltungen wurden 271 Kinder und Jugendliche registriert, davon 235 über den Ferienpass, 36 über die Zukunftsakademie.
  • Es wurden 340 Veranstaltungsbesuche registriert
  • Es wurden 18 Zukunftsdiplome vergeben (angegeben ist jeweils die Ferienpassnummer oder die ZAK-Nummer des Teilnehmers):
    • 7 Veranstaltungen: F.07.664
    • 6 Veranstaltungen: F.05.532, F.07.665
    • 4 Veranstaltungen: Z.jua6Oh, F.21.999, F.20.148, Z.thae5V, Z.Yai1fa
    • 3 Veranstaltungen: F.08.399, F.07.455, F.13.703, F.13.696, F.24.245, F.08.216, F.02.678, F.11.704, F.21.987, Z.tahk6W
  • Auf einer eigens dafür eingerichteten Website waren die Ergebnisse im Detail veröffentlicht. Wie in der Datenschutzordnung der Zukunftsakademie festgelegt, wurden diese Daten Ende Oktober 2018 gelöscht.

FAQ

Aus den bisherigen Angeboten ergaben sich eine Reihe konkreter Fragen:

  • Was machen wir mit Partnern, die (nur) Veranstaltungen für Gruppen anbieten?
    • In Gruppenveranstaltungen wird die Teilnahme als Einzelteilnahme erfasst.
  • Was machen wir mit Angeboten jenseits einer zu besprechenden preislichen Grenze?
    • Dies ist kein Kriterium für die Veranstaltungsauswahl.
  • Wie gehen wir mit den verschiedenen Altersgruppen um?
    • Es gibt keine Einschränkung, jedoch wird für jede Veranstaltung die Zielgruppe genau benannt.
    • Das Zukunftsdiplom 2019 richtet sich primär an die Altersgruppe 8-12 Jahre.
  • Neben Einzelveranstaltungen freier Träger gibt es auch Wochenkurse (Erfinderkinder) und kommerzielle Angebote. Wie gehen wir damit um?
    • Ziel ist die Teilnahme an Veranstaltungen in mehreren Themenbereichen. Für das Zukunftsdiplom müssen drei Themengebiete im Zukunftspass nachgewiesen werden.
  • Welche Qualitätsansprüche stellen wir? Wie sichern wir das Qualitätsniveau der Angebote?
    • Wir gehen davon aus, dass die Veranstalter selbst die Gewähr für ein inhaltlich ansprechendes Programm bieten. Wenigstens in der aktuellen Ausbaustufe kann eine zusätzliche Qualitätssicherung nicht aufgebaut werden. In einer Feedback-Runde nach Abschluss des aktuellen Durchgangs soll diese Frage aber noch einmal aufgenommen werden.

Weitere Diskussion

  • Zu begrüßen wäre eine Onlinemaske zur Eingabe und Anrechnung der Veranstaltungen – hier müssen auch etwaige Datenschutzprobleme mitgedacht werden.
  • Mit Blick auf Bewerbungen nach der Schule kann ein verbrieftes Zukunftsdiplom eine gute Referenz darstellen.
  • Anreize für Schüler der Oberstufe liegen anders als jene der Unterstufe, die den Ferienpass eher über Spaß definieren.
  • Das Vorhaben wurde am 30.01.2018 im MINT-Netzwerk kontrovers diskutiert, auch, ob man das schon als "Zukunftsdiplom" verkaufen solle. Generell sehen auch die Organisatoren das Ganze allein als Einstieg in die Thematik, die mit den aktuell verfügbaren Ressourcen überhaupt machbar ist. Langfristige Zielgruppe eines Zukunftsdiploms sollten Jugendliche im Alter ab 14 Jahren sein, der Ferienpass ist strukturell auf Kinder im Alter von 7-12 Jahren ausgerichtet. Ein Vergleich mit dem Zukunftsdiplom in Trier zeigte aber, dass auch dort Kinder im Alter von 6-12 Jahren angesprochen werden, wie auch von der Kinderuni Leipzig. Ein Zertifikat als Zielgröße wurde als kontraproduktiv angesehen, da es inzwischen eine Zertifikatsschwemme gebe. Dies wurde auch schon auf dem ZAK-Projekttreffen am 19.10.2018 thematisiert und dort vorgeschlagen, stattdessen nach attraktiven Preisen Ausschau zu halten wie etwa exklusive Führungen durch Leipziger Wissenschaftseinrichtungen.