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Thema: Kritische Beiträge aus Sachsen Thema eröffnet von: IGR aus Leipzig am 06.04.08 20:40 Uhr

Wohin die Abkehr von Marx, Engels und Lenin führt

Linkspartei und Antikommunismus [Sandra Ludwig, Zwickau, Chemnitzer Land]

Mit der Gründung der PDS wurden übergangslos auch jene Genossen aus der SED integriert, welche sonst vielleicht in die DKP eingetreten wären. Aus heutiger Sicht, da die PDS nicht mehr existiert, drängt sich die Frage auf, ob durch sie 1989 nicht sozialistisches Potential aufgefangen wurde, um eventuelle Entwicklungen nach links vorsorglich zu neutralisieren. Aus einer Partei mit ursprünglich marxistisch-leninistischem Anspruch wurde die SED/PDS zu einer völlig andersgearteten Partei umgewandelt, die sich mehr und mehr den Grundsätzen der Sozialdemokratie zuwandte. Der wissenschaftliche Sozialismus wurde aufgegeben. An dessen Stelle trat der von der SPD bereits besetzte Bernsteinsche Begriff „demokratischer Sozialismus“ – was auch immer das heißen soll. Der Inhalt des Denkens der meisten Genossen in verantwortlichen Positionen und des überwiegenden Teils der Gremien der heutigen Partei „Die Linke“ besteht in der Wahrnehmung des „Tagesgeschäfts“, wie das der Umgang mit dem kommunalen Eigentum leider auch bei uns in Zwickau bestätigt. Nicht selten werden Genossen zu entsprechenden Entscheidungen genötigt. Es wird nicht mehr dis- kutiert, sondern man setzt Weisungen von der Parteispitze über den Landesvorstand bis nach unten durch. Die Weichen wer- den hinter dem Rücken der Mitglieder gestellt, da eine wirkliche Kommunikation innerhalb der Partei nicht mehr stattfin- det und als unnötig erachtet wird. Handlungsanleitungen zur Diskussion sind bereits präpariert, das heißt, Forderun- gen nach innerparteilicher Demokratie und tatsächlicher Einbeziehung der Basis werden kaum noch berücksichtigt. Die innere Einheit scheint nicht angestrebt zu werden. Es entsteht der Verdacht, daß die Partei mehr oder minder aus Flügeln und Gremien besteht, die sich gegenseitig bekriegen, statt solidarisch mit allen linken Kräften und in voller Entschlossenheit für die Beseitigung der Macht des Kapitals zu kämpfen, von der die Armut in der Gesellschaft ausgeht.

Die Basis dient mehrheitlich einer Clique von Opportunisten und Karrieristen, die sie lediglich als Stimmenlieferanten betrachtet, welche ihrem undemokratischen Vorgehen ein Alibi verschaffen. An dieser Stelle sei gar nicht auf die Preis- gabe sämtlicher Errungenschaften der Arbeiterbewegung eingegangen, auf die im Laufe des Umwandlungsprozesses von der PDS zur „Linken“ bewußt verzichtet worden ist. Scheinbar legen etliche Genossen, wenn dieses Wort hier überhaupt anwendbar ist, auf die Lehren von Marx, Engels und Lenin als theoretisches Fundament der Parteiarbeit überhaupt keinen Wert mehr.

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Link zum Download "Rotfuchs", Beitrag S. 7: http://www.rotfuchs.net/Zeitung/Archiv/2008/RF-123-04-08-Extra.pdf